Erstgespräche Hausbauanbieter

So – wir sind wieder einen Schritt weiter und haben jede Menge Termine mit Hausbauanbieter ausgemacht.

Vor dem Gespräch haben wir für uns wichtige Fragen notiert, eigene Wünsche und Gedanken zum Haus notiert um diese im Gespräch zu besprechen. Bereits jetzt haben wir erste Entscheidungen festgelegt (z.B. so Sachen wie „offene Dusche“, etc.) und uns im Voraus Gedanken gemacht. Uns ist bewusst, dass die Ideen nicht zwingend sind, denn gute Ideen kommen auf jeden Fall von den Anbietern. Wir werden die Gespräche mal abwarten und eine erstes Angebot anfordern.

Gedanken hierzu:
Sind die Bodenplatte und Erdarbeiten inkl.
Wie viel Erfahrungen des Anbieters im Bereich Hausbau (wie lange am Markt)
Welche Technik wird verbaut (Hersteller)
Flexibilität
Besondere Techniken/Materialien
Aufbau der Wände (Isolation)

(Vorab-) Planungen

Wir haben uns Gedanken gemacht bezüglich Raumaufteilung und Technik:

Wie viele Räume brauchen/wollen wir
Wo sollen die Räume sein (N/S oder W/O Ausrichtung)
Was macht Sinn übereinander zu planen wegen z.B. Versorgungsleitungen
Wie viel Wohnfläche möchten wir
Welche Heizungsart
Kontrollierte Be- und Endlüftung
KFW-Förderfähig – welche Staffelung
Wie groß sind die einzelnen Räume
Was soll alles in ein zukünftiges Angebot mit aufgenommen werden
etc., etc.

Dann haben wir lange gekritzelt und nun bereits einen Maßstabsgetreuen Plan gezeichnet für EG und ein gekritzeltes OG.
Ebenso haben wir uns auf dem Bauamt bereits bezüglich Bebauungsplan und Bebauungsgrenzen erkundigt.
Somit konnten wir bereits unser „Baufenster“ in den Plan einzeichnen. Einen aktuellen Bebauungsplan gibt es nicht mehr (nicht mehr gültig) und somit richtet sich das entsprechend nach den Umgebungsgebäuden.
Hier haben wir Glück, denn es gibt Bungalows, 2 stöckige Gebäude, Satteldach, Walmdach…

Für alle die einen gültigen Bebauungsplan haben:
Bereits vorher besorgen und prüfen. Somit können die gesetzlichen Einschränkungen bereits bei Planung berücksichtigt werden!

Randinfos Grundstück

Vor lauter Unkrautentfernung etc. habe ich ganz vergessen mal ein paar Randdaten bekannt zu geben:
Es sind 602 qm abzüglich Überbau, fast quadratisch ca. 24x25m.

Weitere Dinge die nötig sind und um die man sich bereits kümmern kann:

Auszug Grundbuch (bereits bei Kauf besorgt),
Lagepläne für Wasser, Gas, Strom, Abwasser (es gibt bei jedem Netzbetreiber eine Geo-Auskunft und man erhält auf Nachfrage einen Lageplan für sein Grundstück bzw. angrenzende Boardsteine und Straßen – gebührenfrei).
Auszug aus dem Kataster des jeweiligen Katasteramtes (Gebührpflichtig) mit den Maßen!
Eventuell ist eine genaue Vermessung des Grundstücks nötig – das würde nochmal Kosten produzieren. Bei uns ist es nicht nötig, da es bereits genau erfasst ist/war.
Bebauungsplan besorgen.

Auffüllarbeiten

Und weiter geht es…

Wir haben zuerst das ganze Unkraut zurückgeschnitten (ein elektrischer Rasentrimmer ist ne gute Sache!) und danach von einem Bauer aus der Familie mit einem Traktor (an dem eine Schneidevorrichtung angebracht war) drüberfahren lassen. Hier nochmal „Danke“ an Max! Je nach Untergrund kann mann hier überlegen, ob es eventuell ausreicht etwas „grubben“ (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Grubber) zu lassen; beu uns musste ein großer Teil mit der Schaufel am Traktor „abgeschoben“ werden, da 10 Jahre ohne jegliche Bearbeitung des Grundstücks seine Spur hinterlässt. Wer keinen Traktor hat sollte sich beim örtlichen Bauern „um die Ecke“ trauen zu fragen, denn viele Menschen sind hilfsbereit und wie es bei uns heißt (nach der Frage was wir schuldig sind): „Mir tringge mol ähner zusamme, dann passt des!“   😉

Größeres Schnittgut (Sträucher etc.) haben wir mit einem elektrischen Hächsler klein gemacht und direkt wieder auf dem Grundstück verteilt – oder an die Familie abgegeben, denn es war genug da. Die Geräte sind mittlerweile billig und gut – alternativ kann man sich solche Geräte auch beim örtlichen Baumarkt anmieten.

Die obigen Arbeiten haben wir natürlich erst kurz vor dem Auffüllen gemacht, da es sonst natürlich zu erneuter Keimbildung beim Unkraut kommt…

Grund woher nehmen? Natürlich ist es jederzeit möglich beim nächsten Baustoffhändler oder sonstigen Firmen sich den Grund zu „kaufen“, allerdings haben wir uns dazu entschieden, die Augen offen zu halten (wir haben es ja nicht eilig und kein Zeitdruck) und nach Grund „zu schauen“. Einfach mal bei neuen Baugebieten, Baustellen oder sonstige Orte an denen größere Mengen Grund bewegt werden vorbeifahren und fragen! Viele (Bau-)Firmen müssen den Grund gegen Bezahlung „entsorgen“ lassen. Daher sind viele Firmen froh, jemanden helfen zu können und selbst etwas Geld für Entsorgung zu sparen. So „wäscht“ eine Hand die andere und beide Seiten haben etwas davon… Auf jeden Fall sollte man darauf achten, welche Qualität das Füllgut hat! Lättenboden oder andere Schlechte Erde sollte man sich natürlich nicht aufs Grundstück kippen lassen! Wir haben normale, steinfreie Erde bekommen – oben drauf kommt dann noch Muttererde. Bei einem halben Meter auf das ganze Grundstück macht es auch keinen Sinn nur Muttererde anfahren zu lassen – die günstigere Erde ist da völlig ausreichend. Immer beachten: Füllhöhe! Bei einem Keller z.B. fällt noch jede Menge Erde an! Diese mit einplanen. Wir haben mal grob für die Bodenplatte einen Meter Tiefe eingplant (Beton, Kies, etc.).

Die Zufahrt zum Grundstück war ja bereits gemacht, aber wie man auf dem Bild sehen kann, sind vor unserem Grundstück rote, rechteckige Steine verlegt – da hatte der LKW-Fahrer dann doch etwas „Bauchweh“ mehrmals mit seinem 30-Tonner drüber zu fahren. Dies bestätigte mir dann auch das Bauamt auf Nachfrage – Gott-sei-dank gehen die Pflastersteine nur bis ca. 2/3 vom Grundstück – der Rest ist eine normale geteerte Straße. So wurde bei einer Vor-Ort-Begehung festgelegt, dass die Verfüllung nur von der geteerten Straßenseite her starten kann und mit weniger als 30 Tonnen (Ladefläche wurde nicht voll ausgenutzt, um das Gewicht und somit die Belastung der Straße zu verringern). Daher musste ich die linke Seite des Grundstücks noch öffnen, damit der LKW dann dort seine Zufahrt hat.

Hinweis: da unser Bordstein schon sehr nach unten gedrückt war, haben wir zur Beweisaufnahme vorher Bilder gemacht. Mit einer langen Alu-Wasserwaage lies sich das ganz gut dokumentieren, dass die Absenkungen am Bordstein bereits vor der Bauphase waren – nur damit es später zu keinen Diskussionen kommt. Hier am besten selbst entscheiden, ob nötig oder nicht…

Ebenso haben wir Baudielen in die Abflussrinne des Bordsteins gelegt, dann ist die Belastung der Bordsteinkante nicht so groß, wenn der LKW anrückt…

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Unser Grundstück

Es ist vollbracht – das Grundstück ist gekauft. Wir haben als Vorbereitung für die nächsten Arbeiten bereits eine kleine Mauer beseitigt (damit eine Einfahrt möglich ist).
Als nächstes wurde bereits das Unkraut bis auf Bodentiefe zurückgeschnitten und diverse Sträucher beseitigt und die Pflaumenbäume gestutzt (Sense kann ich nicht empfehlen, besser elektrischer oder benzinbetriebener Rasentrimmer ;). Der Brombeerstrauch im Bild links bleibt, bis er abgeerntet ist.
Jetzt ist es nötig, dass zuerst das Erdkabel vom lokalen Energiedienstleister (welches mittig durch das Grundstück läuft) beseitigt wird und der Holzmast mit Abspannung (hinten rechts). Erst nach diesen Erdarbeiten werden wir mit dem Auffüllen des Grundstücks auf Straßenniveau beginnen können.

Parallel laufen die Planungsarbeiten für Haus und Garage. Die ersten Rohpläne wurden von uns erstellt: wie kann eine Garagenaufteilung aussehen und wie kann eine Aufteilung im Haus aussehen.
Wünsche und nette Gimmiks wurden mit eingeplant, denn den Rotstift können wir immer noch ansetzen…
Hier einige Gedankengänge:
Welche Räume übereinander (z.B. Bad über Hauswirtschaftsraum wegen Versorgungsleitungen)
Wo sitzt der Technikraum (woher kommen die Zuleitungen)
Wo macht eine Tür nach außen Sinn und wo ein Fenster
Ausrichtung der Räume nach Nord/Süd/West/Ost beachten
Auf welche Seite kommt die Garage / Abstand zum Haus
bauliche Gegebenheiten
Vorgaben des Bebauungsplans beachten
Zugang zum Keller von außen
Größe der Garage
Bei Südseite: Schatten durch Markiesen oder Dachvorsprung, etc.
bei besonderen Wünschen wie z.B. große Dusche die Raumgröße bereits bei der Planung beachten
wo können Probleme entstehen (bereits jetzt beachten und wenn etwas auffällt gleich notieren)

Da wir jemanden an der Hand haben, der uns ein Fertighaus in Massiv- und Holzbauweise berechnen bzw. kalkulieren kann, haben wir diese Möglichkeit angenommen und warten nun auf ein neutrales „Referenz-Angebot“ (wenn man das so nennen kann). Natürlich ist hier wichtig die Bauleistungsbeschreibung genau zu vergleichen – wem das schwer fällt kann ich ein Buch von der Verbraucherzentrale empfehlen (http://www.vzbv.de/ratgeber/Muster_Baubeschreibung.html).

Als nächstes werden wir die ersten Termine mit den Fertighaus-Anbietern vereinbaren, um die ersten Angebote einzuholen. Wir empfehlen hier zuerst immer ein Angebot für ein „schlüsselfertiges“ Haus einzuholen, denn dann ist ein runterrechnen in die verschiedenen Ausbaustufen tatsächlich „lohnenswert“ 😉
Was definitiv immer beachtet werden sollte: Zahlungsweise nur nach Bauabschnitten! Niemals komplette Vorkasse oder andere ungünstigen Zahlungsweisen für die Bauherren! Die Probleme die daraus resultieren können, kenn man von zahlreichen Berichten aus Internet und TV…

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Finanzierung

Der Bauplatz ist gefunden – doch dazu später mehr…

Die Finanzierung – hier gilt wie überall: vergleichen lohnt sich. Da sich die günstigen Angebote in der Finanzwelt sehr schnell ändern können, ist es unserer Meinung nach wichtig alle Bereiche abzuklappern: Hausbanken, Bausparkassen, Onlinebanken. Da wir derzeit noch nicht sagen können, welches Haus unseres in Zukunft sein soll, gehen wir zuerst den Kauf des Grundstücks an…

Da wir nun schon einige Termine hatten, können wir sagen, dass es verschiedene Denkansätze gibt und man sich eigentlich nur klar werden muss „Was will ich“ und „was ist für uns das Beste“. Es gilt Fragen zu klären bzw. auch zu bewerten am besten anhand einer Prioritätenliste (die unten aufgeführte Reihenfolge ist Zufall, soll aber einen Überblick geben über Entscheidungspunkte):

Flexibilität der Tilgung (nur 10% oder 100%)
fester Zins oder variabler Zins (bei längeren Laufzeiten natürlich nur fest, dann aber meist die Einschränkung max. 10% Tilgung p.a.)
tiefen Zins sichern (durch z.B. Bausparvertrag, Vorfinanzierung)
Einbindung eigener vorhandener Mittel (vorhandene Bausparverträge, etc.)

sofern ein Haus gleich mitfinanziert wird:
KFW-Darlehen möglich (Tilgung kann die ersten drei Jahre „stillgelegt“ werden, Zinsen die anfallen werden später „verrechnet“)
einbinden verschiedener Partner in Finanzierung

Da wir uns momentan nur mit der Finanzierung Bauplatz beschäftigen (Entscheidung Haus läuft parallel) und Status „jetzt“ den Bauplatz recht schnell abzahlen möchten, haben wir uns für ein Angebot von BHW/Postbank entschieden. Der angebotene Zins von 2,59% (variabel) bei 100% Tilgungsmöglichkeit war einfach spitze.
Wir geben zu bedenken, dass ein variabler Zins ein gewisses Risiko mit sich bringt. Für alle die länger als 2 Jahre finanzieren wollen ACHTUNG: Zinsen im Auge behalten und notfalls den Restbetrag mit einem Darlehen ablösen, der einen Festzins hat! Für unser Vorhaben war uns die Möglichkeit der variablen Tilgung wichtiger als der Zins, da der Darlehensbetrag überschaubar ist!

Als kleiner Tipp für die Finanzierungsgespräche: eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben machen (ist für einen selbst sehr hilfreich und die Bank mag das eh später haben).
Als ungefährer Richtwert wurde uns angegeben (bei 29 Jahren Finanzierung): pro aufgenommenen 100.000€ ca. 500€ monatliche Rate an die Bank (Tilgung und Zinszahlung).

Der Bauplatz

In Offstein soll es sein – ein neues Baugebiet soll demnächst erschlossen werden mit Grundstücke von 480qm bis 550qm. Derzeit liegt der Planwert bei 150,00€ pro Quadratmeter (kann sich noch ändern). Neben der Gemeinde werden auch Privatpersonen dort Grundstücke verkaufen. Mal abwarten was sich da noch so alles tut.

Die Gedanken…

… sind gemacht und unser Entschluss steht fest: das Eigenheim soll her.

Über Monate haben wir uns nun schon umgeschaut und nach gebrauchten Häuser gesucht, doch wir mussten feststellen, dass wir zwar günstig an Häuser kommen, doch mit den Kosten für Sanierungsmaßnahmen (trotz Eigenleistung) schnell an den Neupreis eines Hauses kommen. Dämm-Maßnahmen, neue Fenster (bessere Isolierung), neue Heizung und manchmal noch neue Ziegeln nötig – da kommt mal mal eben schnell auf 80T€ und mehr nur für Sanierungsmaßnahmen.

Also haben wir uns dazu entschlossen auch mal nach Fertighäuser zu schauen und Kataloge anzufordern. Für unsere Region ist das Musterhaus-Zentrum in Mannheim zu empfehlen. Siehe hierzu auch:
http://www.deutsches-fertighaus-center.de/
Dort kann man auch schön per Klick jede Menge Kataloge anfordern. Wir empfehlen es allerdings doch mal vorbeizuschauen, denn man bekommt einen Überblick über die Häuser, heutige Bauweise und hier und da haben wir natürlich auch Fotos gemacht, um gute Ideen einfach auf Foto festzuhalten (Ideenfang).

Natürlich sollte man sich bewusst sein, dass neben Holzhäuser auch Fertig(holz)häuser und Massivhäuser zum aktuellen Baugeschehen gehören und alle ihre Vor- und Nachteile haben. Da wir nicht wussten wo die Reise hingeht, haben wir mal bei den Fertighäuser angefangen. Schnell haben wir gemerkt, dass es keinen Sinn macht sich über Häuser bzw. über Ausstattung und Größe etc. sich Gedanken zu machen wenn man noch nicht weiß wo man hinbaut und wie die Lage eines Grundstücks ist. Trotzdem war der Besuch im Fertighaus-Center und das wälzen der Kataloge insofern gut, dass wir in der Entscheidungsfindung einen Schritt weiter gekommen sind.

Also geht die Suche nun nach einem Grundstück weiter…